Moskau, Moskau!

Zugegebenermaßen gab es auch ein paar Tränen zum Abschied… nach 2h 45min Flug bis Moskau wich die Abschiedstraurigkeit aber erst einmal der Nervosität. Ankunft am Flughafen Vnukovo: Wird unser Sperrgepäck überhaupt ankommen? Und wenn ja, schaffen wir es damit irgendwie durch die Zollkontrolle? Jochen hat immerhin 3,5kg Computerequipment an Bord, ich 5 unserer kleinen Computer. Wir waren eingestellt auf stundenlange Argumentationen, letztendlich gab es jedoch keinerlei Komplikationen: An unseren Rucksäcken hingen lediglich 2 knallgelbe Kontroll-Zettel von der deutschen Bundespolizei, und damit passierten wir lächelnd den russischen Zoll. Phuuu.

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Unsere Unterkunft für die 2 Nächte lag sehr zentral aber versteckt in einem alten Wohngebäude. Es war weniger ein Hostel, als eher eine Wohngemeinschaft von 8 (?) Russen, die (so glauben wir) einfach noch 2-3 Zimmer an Reisende vermieten. Das war schon mal ein super Einstieg, wir fühlten uns mitten drin statt nur dabei. Und: Niemand sprach Englisch. War aber auch kein Problem – mit Händen und Füßen klappte das auch ganz gut, Jochen fand gleich begeisterte Zuschauer als er in der Küche zum ersten mal einen ordentlichen Espresso zubereitete. Ach ja: Erwähnenswert fanden wir auch das Lenin-Portrait im Bad. Willkommen in Russland!

Untitled_HDR4Die 2,5 Tage Moskau vergingen wie im Flug. Wir verbesserten kontinuierlich die Geschwindigkeit beim Abgleichen von kyrillischen mit lateinischen Buchstaben, um uns irgendwie zurecht zu finden. Hat insgesamt aber sehr gut geklappt (lediglich eine „Fehlfahrt“ in der Metro mussten wir in Kauf nehmen). Metro fahren ist echt ein Erlebnis: Laut, schnell, hektisch – aber zwischendrin wunderschöne Metro-Stationen, teilweise mit klassischer Musik beschallt. Und eben bestes Mittel zum Zweck – man kommt hocheffizient an die schönsten Plätze Moskaus: Der Rote Platz, der Kremel, die Basilica Kathedrale. Viele Orte an denen beeindruckende Geschichte geschrieben wurde. Sehr genossen haben wir außerdem den Ausflug zur Moskauer Universität auf einem Berg oberhalb von Moskau: Ein riesiges Gebäude welches untertage ebenso groß sein soll und von der aus man auch einen gigantischen Blick über die Stadt hat. Mittels Skilift der Skisprungschanze kann man diesen Blick auch „talwärts“ weiter auskosten (übrigens qualitativ sehr hochwertig ausgestattet mit Kaba Drehtoren). Ebenfalls die Reise Wert war das Allrussische Zentrum mit vielen Sowjetdenkmälern zur Machtdemontration der Planwirtschaft. Sehr spannend, denn zur Zeit befindet sich darum ein Freizeitpark mit wahrscheinlich sehr schwitzenden Menschen in Mäusekostümen, russischer Musik aus Megafon-Lautsprecher und ner ganzen Menge mobiler Fahrgeschäfte. Sehr bizzar.

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Schön, dass wir in Moskau noch Freunde getroffen haben. Wir hatten einen wunderschönen Abend mit Maria und Mikhail Chizhov (Arbeitskollege Hansgrohe Moskau). Mit sehr leckerem russischen Essen (Suppen, Pilmenis, Buchweizen, eingelegten Walnüssen, leckerem Preiselbeersaft, Kwass,…) Sowie einem ausführlichen Stadtspaziergang. Das hat unsere Moskauzeit wirklich toll abgerundet! DANKE!

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Dann geht es auch schon weiter für uns. Voll bepackt, und damit meinen wir WIRKLICH voll bepackt ging es am nächsten Morgen Richtung Bahnhof. Unser Gepäck plus einige Tüten mit Essen, Trinken und sonstigen Köstlichkeiten schleppten wir bei 32°C zur Bahnhofsstation. Mikhail rettete uns hier nochmal den Tag. Eigentlich wollte er uns nur noch ein Fläschchen Wodka für die Reise vorbeibringen. Zum Glück konnte er uns auch noch per SMS die richtige kyrillische Schreibweise des Schalter schicken, an den wir gehen mussten um unser Ticket einzulösen. Andernfalls hätten wir sicherlich Ewigkeiten gesucht und wären noch richtig in Stress gekommen. Denn wie soll es auch anderst sein, es ist nichts aber auch gar nichts in lateinischen Buchstaben angeschrieben. Nicht einmal Notausgang, oder so…. eijajei.
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Glücklich, mit unseren Tickets in der Hand, und sehr verschwitzt sitzen wir schließlich um 13.00 Uhr in unserem Abteil. Geschafft. Die 4tägige Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn kann losgehen.

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Zugegebenermaßen gab es auch ein paar Tränen zum Abschied… nach 2h 45min Flug bis Moskau wich die Abschiedstraurigkeit aber erst einmal der Nervosität. Ankunft am Flughafen Vnukovo: Wird unser Sperrgepäck überhaupt ankommen? Und wenn ja, schaffen wir es damit irgendwie durch die Zollkontrolle? Jochen hat immerhin 3,5kg Computerequipment an Bord, ich 5 unserer kleinen Computer.…

2 Comments

  1. Wow, hort sich ja nach einem tollen start an. Schön das alles so gut geklappt hat. Bin sehr gespannt gleich von eurer Zugfahrt zu lesen. Es ist so als würde ich meine eigene Reise nochmal erleben 😉 Wünsche euch weiterhin alles gute. Ihr werdet vermisst hier. Liebe Grüße, Phil

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