Unsere ersten Tage in Silicon Village

Vor einer Woche sind wir hier angekommen – in Silicon Village, einem kleinen Teilort von Sauraha – ganz nahe am Chitwan Nationalpark. Langsam können wir sagen, dass sich eine gewisse Routine einpendelt und wir uns hier einleben. Auch wenn uns die hier umherlaufenden Elefanten immer noch wie Touristen die Kamera zücken lassen, einfach zu spektakulär!

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Wir haben einen ziemlich geregelten Tag: Aufstehen um zwischen 7 und 7.30 Uhr (abhängig davon ob ein Stromausfall unseren Ventilator lahmlegt, dann etwas früher), Duschen und dann in unser „Büro“ gehen. Im Klassenzimmer verbringen wir momentan die meiste Zeit. Außer 2 Tischen, ein paar Stühlen und unserem Computerequipment gibt es dort aber noch nicht viel. Wir nutzen den Raum vor allem als Projekt-Zentrale, von der aus wir langsam das Projekt „Computer-Unterricht im Silicon Village Computer Center“ in Angriff nehmen.

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Unterbrochen wird unsere Arbeit lediglich um 9.00 Uhr & 19.00 Uhr, dann gibt es nämlich Dhaal Bhat: Reis, Linsensuppe und Gemüse bei Kamals Mutter (ca. 10 Minuten Fußweg). Das sind offiziell auch die einzigen beiden Mahlzeiten des Tages – aber ohne unsere mittagliche Tee & Snackpause würden wir, glauben wir zumindest, kaum über den Tag kommen 🙂

Einmal am Tag, meist nach dem morgendlichen Dhaal Bhat, bekommen wir noch eine Nepali Lektion von Kamal – damit wir uns in naher Zukunft hoffentlich besser verständigen können und vielleicht sogar zu Nepali-Preisen einkaufen können

 

SAM_9433-2Die Projekt-Meilensteine dieser Woche:

Erstellen einer Wunschliste für die Angebotseinholung der Klassenzimmerausstattung, Einholung erster Preise, Anschaffung erster Dinge: Zusätzlicher Ventilator, Energiesparlampen, Stifte für die Tafel & Reinigungsspray für die Tafel, Test-Tastatur, Test-Maus.

Abklappern verschiedener Möglichkeiten um Internet in die Schule zu bringen, inklusive hitziger Diskussionen mit dem Dorf-Internet-Anbieter der schlechte Performance für viel zuviel Geld anbietet. Ergebnis: Seit Sonntag sind wir online (glücklicherweise für weniger Geld und das bei besserer Leistung)!

Finden einer Lösung für die Überbrückung der andauernden Stromausfälle (geplante sowie ungeplante): Erstes Gespräch mit einem Solar-Anbieter wurde geführt, aktuelles Angebot wird gerade nochmal geprüft. Als Alternative sind eventuell auch LKW Batterien denkbar.

Verabschieden des groben Lehrplans für die ersten 25 Basic-Lessons, sowie die Ausbildung der Tutoren – in wenigen Tagen (abhängig davon ob wir alles fürs Klassenzimmer zusammenbekommen) könnte der Unterricht starten!

 

Private Meilensteine dieser Woche

Wir kaufen 2 Fahrräder: Nigelnagelneu – ca. 60 Euro, etwas zu klein für uns, wir sind gespannt, ob sie uns die kommenden 5 Monate aushalten 🙂 Aber immerhin sind wir so einigermaßen mobil. Das 2. Highlight ist unsere neue „Waschmaschine“,… eine große rote Schüssel – klappt ganz gut mit dem Waschen, „nicht nur sauber, sondern rein“ sind die Sachen die nächsten Monate wohl aber leider nicht.

Wir lernen auf Nepali Zahlen, Gemüse, Obst, Verben, Wochentage und Festivals kennen, sowie kleine Einblicke in die „Politik“ des Landes – scheinbar alles sehr chaotisch, alleine in der ersten Woche gab es 2 Tage Streik im Nachbarstädtchen: Keine Schule, keine Läden haben geöffnet – alles unter dem Druck der Maoisten.

Vegan: Wir überleben die ersten 6 veganen Tage unseres Lebens: Sonntag bis Freitag gibt es 2mal täglich im Dhaal Bhat nur Reis, Linsensuppe und Gemüse – Samstag (in Nepal der einzige freie Tag, also eher gefühlter Sonntag) gab es dann abends Reis, Linsen und Hühnchen. Juhu.

Vor einer Woche sind wir hier angekommen – in Silicon Village, einem kleinen Teilort von Sauraha – ganz nahe am Chitwan Nationalpark. Langsam können wir sagen, dass sich eine gewisse Routine einpendelt und wir uns hier einleben. Auch wenn uns die hier umherlaufenden Elefanten immer noch wie Touristen die Kamera zücken lassen, einfach zu spektakulär!…

13 Comments

  1. Ich habe gerade Eure ganzen Einträge und Bilder mit Oma angeguckt, die hier für 2 Tage zu Besuch ist. Viele liebe Grüße an Euch-wir sind total begeistert und bei Schinken und Grillsteak denken wir an Euch Veganer-nicht das ungesündeste, wie ihr wisst.
    Zumindest seht Ihr bei all der Arbeit sehr glücklich aus und wir wünschen Euch, dass das auch so bleibt. Ihr fehlt uns trotzdem…..
    Alles Liebe Erika und Oma Irmgard

  2. Wir vermissen euch auch (und die Grillsteaks!) – schön, dass die Bilder und Texte euch an unserem Alltag teilhaben lassen können 🙂 Viele liebe Grüße!

  3. Ihr zwei. was für tolle Berichte! Ich finds nach wie vor prima, wobei man schon feststellt, dass du hier fehlst,Linda! liebste grüße!

  4. Toll was ihr 2 da auf dir Beine stellt! Bin echt begeistert, hoffe alles läuft (zumindest ungefähr) so wie ihr es geplant habt und ihr findet Zeit das Land und die Leute kennen zu lernen. Freu mich auf neue Berichte!
    Allerliebste Grüße aus Tübingen

  5. Jetzt habe ich es auch geschafft mich mal rein zu lesen. Ich kann alles so herrlich gut nachvollziehen. Viel hat sich, glaube ich, nicht verändert 🙂 Respekt vor dem was ihr da tut und wie ihr euch eingelebt habt. Ich bleibe auf jeden Fall an den Berichten dran! Beste Grüße, Stefan S.

  6. Wow – was ihr in 2 Wochen alles schon hinbekommen habt – Hut ab! Wie immer ein Genuss eure Berichte und Fotos anzuschauen! Sind über die „Schulzeit“ gespannt und freuen uns auf den weiteren Verlauf des Blog!

  7. Liebste Evi, lieben Dank für deine Nachricht – vermisse euch Volleyballmädels auch sehr (und Kaffeepausen mit dir sowieso)! Die Muckies schwinden langsam 🙁 Aber an Volleyball ist bei den Temperaturen grad auch nicht zu denken, aber der „Winter“ kommt bald… Liebe Grüße, Lin

  8. Uli!! Cool dass du den Weg hierher gefunden hast! Danke fürs Daumen drücken, wir können auch aus der Ferne jede gedankliche Unterstützung brauchen 🙂 Bis bald!

  9. Das ist toll, Danke. Wir sind noch dabei uns einzuleben, aber mit jedem weiteren Tag und ein paar Worten Nepali mehr wird es besser. Schöne Grüße aus Sauraha!

  10. Hey ihr zwei, die erste Woche war in der Tat „Vollgas“ und es hat überraschend gut funktioniert 🙂 Bis der Unterricht starten kann werden wohl noch ein paar Tage ins Land ziehen, aber ihr könnt uns glauben, wir sind darauf auch SEHR gespannt! Liebe Grüße

  11. Hallo ihr zwei! Ich verfolge eure Berichte intensiv, denn wir haben tatsächlich vor, euch zu besuchen! Wie lange seid ihr denn noch in Nepal (zumindest wie lange ist es denn geplant)? Weihnachten auch noch? Ich sollte nämlich langsam nach einem Flug schauen, denke ich…
    Ich freue mich sehr darauf euch wieder zu sehen und das tolle Land kennen zu lernen! Die Fotos machen echt Lust auf mehr!!!
    Gaaaaanz viele liebe Grüße aus Schömberg…

    Caro Und Sebi

  12. Hey Caro, das freut mich dass ihr an unseren Geschichten teil habt und dass wir uns wohl noch sehen werden bevor das Jahr rum ist. Um Weihnachten werden wir nicht mehr in Nepal sein, da unsere maximale Anzahl der möglichen tage für das visa überschritten ist. Was aber auch heißt dass wir zeit haben für gemeinsame Unternehmungen. Vielleicht können wir auch danach den Ort ausrichten. Ich könnte mir z.B. eine Motorrad Tour oder Tauchen vorstellen. Oder ihr habt noch weitere ideen. Wie lange hättet ihr denn ungefähr zeit? Liebe Grüße

  13. Hi Jochen
    Mami hat gesagt, dass ihr am 18.12. aus Vietnam ausreisen müsst, das heißt, ihr wärt am 26.12. in Indien, wo es Winter mit Monsun wäre. Außerdem hätten wir nur 10 Tage Zeit (wegen der Ferien). Ich denke, es ist besser, wenn wir an Ostern nach Laos kommen. Dann hätten wir 2 Wochen Zeit. Was meint ihr?

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