Die Reisterassen machten uns wirklich Lust auf mehr von Yunnan, und so zogen wir schon nach zwei Nächten weiter. Um das Ganze abzukürzen entschlossen wir uns mal wieder zu einer „Monstertour“: 7 Stunden Bus fahren nach Kunming und dort den Busbahnhof wechseln und weiter 5 Stunden nach Dali wo wir um halb 12 nachts dann endlich ankamen.
Nach ausgibigem Ausschlafen machen wir uns langsam auf, die Sadt zu erkunden. Dass hier irgendwie noch einige andere Touristen unterwegs sind, bemerken wir erst auf den zweiten Blick. Über Dali wurde im chinesischen Fernsehen vor ein paar Jahren als lohnenswertes Reiseziel berichtet – und viele Chinesen zieht es wohl dahin wo viele andere Chinesen hingehen, lassen wir uns später erzählen. So fällt uns einige Querstraßen später auf, dass traditionell gekleidete Fähnchenträgerinnen mit Mikrofon bewaffnet von einer ganzen Horde Chinesen verfolgt werden – alle tragen Headset und gerne auch Einheitsdress (wahlweise Hut oder T-Shirt). Für uns zwar sehr witzig zu beobachten aber auch gut, dass wir in Dali einige andere spannende, wunderschöne Ecken (ohne chinesischen Massentourismus) gefunden haben, die den eigentlichen Charme der Stadt widerspiegeln.
In den kleinen Gässchen wird abends fröhlich musiziert, es wechseln sich auf Teppichen ausgebreitete Waren mit verschiedenen kulinarischen Vielfältigkeiten ab. Wir können einfach mitschwimmen und werden dabei von keinen aufdringlichen Verkäufern herausgerissen. Da es hier meist keine Speisekarte mit Bildern oder lateinischen Buchstaben gibt, bleiben wir oft einfach interessiert stehen und hoffen, dass unsere Vorgänger etwas Leckeres bekommen auf das wir dann zeigen können. Beliebt sind bei uns außerdem auch Essensstände mit Konfigurationsmöglichkeiten. Wie zum Beispiel Standard-Suppe die mit eingelegtem Gemüse und frischen Kräutern erweitert werden kann, sowie Grillstände bei denen man rohe Spieße einfach selbst zusammenstellt. Und siehe da, wir erhalten unglaubliche Köstlichkeiten und danach werden oft weniger als umgerechnet 2 € verlangt.
Mal sehen ob wir das auch selbst hinbekommen. Wir treffen Luxi, eine sehr weltoffene und freundliche Persönlichkeit, die in Dali Kochkurse anbietet. Wir verabreden uns beim Markt und gehen dort gemeinsam einkaufen. Einiges kommt uns bekannt vor, vielleicht in anderer Form, aber vieles ist auch komplett neu. Wir entscheiden uns für Zutaten, die wir auch in Deutschland bekommen können, das macht zumindest die Nachahmung einfacher.
Wir lernen vor allen Dingen eines: Im Grunde genommen reicht für eine asiatische Küchenaustattung ein Messer, ein Wok, ein Topf und Gasherd aus. Wir schnippeln kräftig Knoblauch und Ingwer und versuchen die korrekte Balance zwischen süß – sauer und salzig zu finden. Das scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. Unter guten Anleitung bekommen wir dann aber letztendlich alle ein schmackhaftes Menü zusammen. Richtig lecker … wir sind ganz hin und weg davon, was wir da gekocht haben.
Da wir am kommenden Tag noch nichts konkretes vorhaben beschließen wir am Abend Luxi zu schreiben ob wir uns nochmals privat treffen wollen. Da wir beim Essen über die Vermarktung ihrer Kochschule gesprochen hatten, baten wir ihr einen Deal an: Wir optimieren gemeinsam ihren Online-Auftritt, dafür kocht sie nocheinmal für uns (und wir dürfen zuschauen). Sie willigt ein und freut sich darauf. Wir verbringen einen richtig netten Abend zusammen und tauschen uns über gutes Essen, internationale Kulturen und moderne Kommunikationsmittel aus. So wird uns Dali in guter Erinnerung bleiben.
Hallo ihr lieben,
Evtl könnt ihr euch an uns erinnern: wir trafen uns im Süden Chinas beim jacky.
Damals ward ihr am Anfang eures Abenteuers.
Das war im Juni dieses Jahres. Und wenn man auf die letzten Monate seitdem zurück blickt, könnt ihr echt stolz darauf sein. Viel geschafft und vieles für euch für eure Zukunft mitgenommen
Herzlichen Glückwunsch zu eurem erfolgreichen Projekt und noch ne gute zeit in – ich glaube, ihr habt was von Laos erzählt – egal wo – weiterhin alles gute!
Servus Tom und Kathi
Hallo ihr zwei,
das ist ja eine mega Überraschung. Wir haben euch natürlich nicht vergessen. Und haben, da wir uns sogar langsam Gedanken über Rückreiserouten machen, oft an euch gedacht. Ihr seit doch über die Seidenstraße gekommen oder? Vielleicht nehmen wir das als Rückweg 🙂 Wenn ihr noch Tipps habt, immer her damit. Wir hoffen, ihr habt euch wieder gut dahoam eingelebt und genießt den ersten Glühwein im Advent 🙂
Für uns hat der Winter schon sein Ende erreicht – den erlebten wir nur bei einer 3wöchigen Wanderung in den nepalesischen Bergen. Jetzt ist gefühlt wieder Frühling in Pokhara und über Weihnachten wird es dann sommerlich (Thailand).
Ganz, ganz viele liebe Grüße & schön, dass ihr euch nochmal gemeldet habt!
Jochen & Linda